Vista (Trifolium michelianum) ist eine einjährige Weideleguminose der gemäßigten Zone, die im Herbst, Winter und Frühjahr wächst. Vista ist ein spätreifender (ähnlich wie Bolta), hartsamiger einjähriger Klee, der sich gut für Einsatzgebiete mit mittleren bis hohen Niederschlägen eignet. Bei Anbau in einer Umgebung mit verschiedenen Grassorten zeigt es eine halbaufrechte Wuchsform. Wird es als reiner Rasen angebaut oder beweidet, bleibt es niederliegend. Blattgröße und -form können stark variieren. Vista hat im Allgemeinen einfache Blätter oder Blätter mit einem weißen Halbmond und weist eine leichte Rosa- oder Silberfärbung auf, wie bei Frontier oder Paradana zu sehen ist. Obwohl Vista insbesondere im Frühjahr eine ausgezeichnete Grünfutterproduktion bieten kann, wurde es wegen seiner (verglichen zu Paradana und Bolta) ausgezeichneten Herbst- und Winterproduktion selektiert. Die Saatgröße von Vista ist 15–20 % größer als bei Paradana, wodurch die Keimlingstriebkraft deutlich verbessert ist und eine bessere Etablierung ermöglicht wird. Vista ist eine ausgezeichnete Weidesorte, die sich für intensive Beweidung eignet. Es ist hochverdaulich (14–18 % Rohprotein) und kann allein oder in Weidemischungen aus beispielsweise Perserklee, Bodenfrüchtigem Klee, Gräsern oder Luzerne verwendet werden. Vista wirkt zudem krankheitsabwehrend und stickstofffixierend.
Etablierung
Die empfohlene Aussaatmenge für Vista Balansaklee ist:
7–12 kg/ha (rein)
3–6 kg/ha (Mischungen)
Neu gesäte Bestände lassen sich im ersten Jahr der Etablierung leicht beweiden. Ist eine Regeneration erwünscht, sind Heuschnitte und starke Beweidung zu vermeiden. Beim ersten Anzeichen von Knospung sollte die Sorte entfernt werden, um die Saatgutmengen für die Regeneration im nächsten Jahr zu erhöhen.
Sortenmanagement/Agronomie
Da Vista hartsamig ist, zeigt es ein ausgezeichnetes Regenerationsvermögen und trotzt auch set stocking. Eine Beweidung regenerierender Weiden kurz nach der Herbstpause führt zu einer verbesserten Produktion. Dies hilft bei der Minimierung der Konkurrenz durch Unkraut, da sich Keimlinge nur langsam etablieren können. Weiden können vom frühen Winter bis zur Knospung und Blüte stark beweidet werden. In etablierten Beständen kann die leichte bis mäßige Beweidung während der Blüte fortgesetzt werden und es können noch niedrige bis mäßige Saatgutmengen erreicht werden. Wie viele andere reine Leguminosenbestände kann Balansaklee bei Nutztieren zu Blähungen führen, was jedoch nicht häufig vorkommt.
Krankheits-/Schädlingsresistenz
Vista ist tolerant gegenüber Nördlichem Stängelbrenner (Kabatiella caulivora), kann während der Keimlingsphase unter geeigneten Bedingungen aber auch anfällig für Pythium sein. Keine weiteren signifikanten Krankheiten wurden für Vista festgestellt.
Vista ist ebenso wie andere Balansakleesorten anfällig für rotbeinige Erdmilben (Halotydeus destructor) und Luzernefloh (Sminthurus virdis), insbesondere während der Etablierung. Es müssen Bekämpfungsmaßnahmen ergriffen werden. Auf dem Feld wurde beobachtet, dass Vista eine gute Toleranz gegen Kuhbohnenlaus (Aphis craccivora), Blattlaus der blauen Luzerne (Acyrthosiphon kondoi) und Luzernezierblattlaus (Therioaphis trifolii) aufweist. Mäßige Schäden durch Blattläuse können auftreten und möglicherweise sind zur Eindämmung der Schäden Bekämpfungsmaßnahmen erforderlich.