Wichtige Aspekte für die Kleenachsaat

Wir stellen ein zunehmendes Interesse an der Kleenachsaat fest. Milchviehhalter suchen nach Methoden, den Einsatz von Kunstdünger und Kraftfutter zu reduzieren. Die Kleenachsaat ist möglich, aber nicht einfach. Tom Niehof, Produktmanager für Futtergräser, nennt die Hauptpunkte, die es zu beachten gilt.

Bei geringem Stickstoffeintrag extra Eiweiß im Raufutter

Die meisten Viehhalter kennen die Vorteile von Klee. Die Pflanze kommt mit einer geringen Stickstoffzufuhr aus und liefert zusätzliches Protein im Grundfutter. Angesichts der stark gestiegenen Düngemittelpreise lohnt sich Klee noch mehr. Auf neu eingesätem Grünland ist der Klee bereits weit verbreitet. In den zurückliegenden Jahren hat die Nachsaat an Bedeutung gewonnen. Die Milchviehhalter lockern bei dieser Methode die Grassode mit einem Striegel auf und säen Grassamen zur Verjüngung der Grasnarbe nach. Daher ist es nur logisch, dass viele Viehhalter die Kleenachsaat in Erwägung ziehen.

Bodenfruchtbarkeit

Der erste Aspekt ist die Bodenfruchtbarkeit. Der pH-Wert muss ausreichend hoch sein und der Phosphat- sowie der Kaliumgehalt müssen stimmen. „Wenn das nicht der Fall sein sollte, ist es angebracht, diese Werte zunächst zu korrigieren, bevor man die Nachsaat vornimmt. Sonst ist die Kleenachsaat sinnlos“, sagt Niehof.

Klee gedeiht am besten auf Parzellen mit einer geringeren Stickstoffversorgung. Ein hohes Stickstoffliefervermögen kommt dem Klee nicht zugute.

Ausreichend Platz in der Grasnarbe

Kleenachsaat erfordert eine ausreichend offene Grassode. Niehof: „Eine zu gute oder zu dichte Grasnarbe führt dazu, dass der Klee nicht wurzelt. Zwischen den Grassoden muss der Boden sichtbar sein, um eine Kleenachsaat durchführen zu können. Mit einem Striegel ist es möglich, Platz zu schaffen.“ Auch die Unkrautbekämpfung ist ein wichtiger Aspekt. „Achten Sie darauf, dass die Unkrautbekämpfung bereits erledigt ist, und beachten Sie die Nachwirkungen einiger Pflanzenschutzmittel, die verhindern, dass der Klee wurzelt.“

Management ausschlaggebend

Das Management nach der Aussaat beeinflusst in hohem Maße die erfolgreiche Etablierung des Klees. So ist zum Beispiel ausreichend Licht in der Grassode für die jungen Kleepflanzen essentiell. Außerdem muss genügend Feuchte für die Keimlinge vorhanden sein. Wenn die Möglichkeit gegeben ist, können Sie die nachgesäte Parzelle beregnen. Es wird auch empfohlen, während der ersten beiden Weide- oder Mähschnitte nach der Aussaat keinen Stickstoffdünger auszubringen.

 

Junger Klee verträgt keinen starken Schnitt. Damit die Kleepflanzen sich weiter entwickeln können, sollten die ersten Schnitte häufiger beweidet oder kleinere Schnitte geerntet werden. Am besten ist es, die ersten zehn Tage nach der Nachsaat zu beweiden, sagt Niehof.

Für die Nachsaat empfiehlt er zudem nur Weißklee. „Rotklee eignet sich besser für die Neuansaat von Mähweiden. Wenn Sie Ihre Erfolgsquote erhöhen möchten, entscheiden Sie sich bei der Nachsaat für die Kleemischung Quartet. Quartet ist eine Mischung mit den besten Kleesorten der niederländischen Sortenliste. Die verschiedenen Kleesorten haben unterschiedliche Blattgrößen und garantieren Produktivität, Schmackhaftigkeit, Stickstofffixierung und Persistenz. 

 

Die alleinige Aussaat von Klee ist allerdings schwierig, da die Aussaatmenge gering ist. Deshalb empfehlen wir, den Klee beispielsweise mit ein wenig Grassamen zu kombinieren (1 zu 1, maximal 7,5 kg Klee), damit eine gute Verteilung pro Hektar erzielt werden kann. Die Saattiefe ist in der Regel flach: 0,5 bis 1 Zentimeter

Frühling vs. Herbst

Klee wird vorzugsweise im Frühjahr nach dem ersten (Weide-)Schnitt nachgesät, weil das Graswachstum dann abnimmt. Noch wichtiger ist jedoch Feuchte. „Klee braucht jede Woche ein bisschen Wasser. Bei Gras ist das anders, denn Gras kommt länger ohne Wasser aus. Darüber hinaus ist auch Wärme wichtig. Deshalb ist die Aussaat im Spätsommer generell die beste Wahl. Aber man kann sich vorstellen, dass Sie angesichts der hohen Düngemittelpreise jetzt handeln wollen. Natürlich braucht das Ergebnis ein wenig Zeit.“

Nicht zu viel auf einmal

Zum Schluss empfiehlt Niehof, nicht zu große Flächen auf einmal nachzusäen. „10 bis 15 Prozent pro Jahr ist optimal. Schließlich ist man sich nicht sicher, wie das Ergebnis ausfallen wird und wie man es dann im Management umsetzen kann. Kleegras unterscheidet sich von herkömmlichem Gras, und so kann man sich komplett auf die Nachsaat konzentrieren, damit sie erfolgreich wird.“

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