Weniger als 80 Prozent wertvolle Gräser? Dann nachsäen oder neu ansäen!

Ein höherer Ertrag beginnt mit einer gründlichen Analyse der Gräser im Bestand. Bei weniger als 80 Prozent wertvollen Gräsern ist eine Nachsaat oder Neuansaat finanziell interessant.

Höherer Ertrag möglich

Ein durchschnittliches, einige Jahre altes Grünland besteht zu 30 bis 40 Prozent aus schlechten (Unkraut-)Gräsern, darunter Quecke, Gemeines Rispengras, Fuchsschwanzgras, Trespe, Honiggras und Einjähriges Rispengras. Solches Grünland ergibt einen viel geringeren Ertrag und eine qualitativ schlechtere Grassilage als Grünland mit wertvollen Gräsern wie Deutschem Weidelgras, Wiesenlieschgras und Klee. Zum Vergleich: Deutsches Weidelgras hat ein Ertragspotenzial von 8 bis 14 Tonnen Trockenmasse pro Hektar, während Gemeines Rispengras und Einjähriges Rispengras nicht mehr als 4 bis 6 Tonnen erreichen.
Manchmal erscheint der Ertrag von Unkräutern noch einigermaßen gut, aber sobald die Bedingungen schlechter werden, fällt ihr Wachstum weit zurück. Ein Beispiel hierfür ist Gemeines Rispengras. Durch die flache Bewurzelung vertrocknet dieses Gras schnell, wenn im Boden wenig Wasser vorhanden ist. Dadurch kommt kein erntefähiger Ertrag zustande. Auch die Qualität von Unkräutern ist schlechter. Deutsches Weidelgras, das im Mai geerntet wurde, hat eine MJ Nel von 7,4. Wiesenrispe und Gemeines Rispengras erreichen nicht mehr als 6,5 bzw. 6,6 MJ Nel.

Selbst Qualität feststellen

Ob Ihr Grünland schlechte Gräser enthält, können Sie einfach selbst feststellen. Schlechte Gräser sind nämlich oft an den weißen „Füßen“ zu erkennen. Damit ist der unterste Teil des Stängels gemeint, der aus dem Grasbüschel sprießt. Deutsches Weidelgras hat einen roten Stängelgrund. Alle Unkrautgräser (Einjähriges Rispengras, Gemeines Rispengras, Quecke) haben einen weißen Stängelgrund. Nur Wiesenlieschgras stellt eine Ausnahme dar. Dieses Gras hat einen weißen Stängelgrund, gehört aber natürlich zu den wertvollen Gräsern. Zieht man Grashalme nahe am Boden aus dem Grünland, kann man sehen, ob das unterste Stück des Stängels rot oder weiß ist. Schlechte Gräser lassen sich oft aufgrund ihres flachen Wurzelsystems leicht aus dem Boden ziehen.
Wenn der Bestand zu mehr als 80 Prozent aus wertvollen Gräsern besteht, muss nichts unternommen werden. Die Qualität des Bestands ist dann in Ordnung. Liegt der Anteil der wertvollen Gräser zwischen 70 und 80 Prozent, ist Nachsaat eine finanziell attraktive Option. Mit geringen Kosten können Sie die Qualität des Bestands erheblich verbessern. Eine Nachsaat bringt 1.000 kg Trockenmasse pro Hektar mehr (240 Euro), während die Nachsaatkosten nur 150 Euro pro Hektar betragen.

 

Nachsaat oder Neuansaat

Liegt der Prozentsatz der wertvollen Gräser unter 70 Prozent, ist eine Neuansaat zu empfehlen. Der zusätzliche Ertrag übersteigt in diesem Fall bei Weitem die Saatkosten. Es empfiehlt sich, jedes Jahr 10 Prozent des Grünlands zu erneuern und zwei Mal im Jahr mit dem Striegel die flach wurzelnden Unkrautgräser zu bekämpfen. Wenn die Parzellen mit kahlen Stellen danach systematisch nachgesät werden, behalten Sie langfristig einen maximalen Grasertrag mit einer guten Qualität.

Reineres Qualitätssorten

Ein langfristig guter Bestand beginnt mit dem Säen der richtigen Sorten. Barenbrug stellt hohe Ansprüche an die Qualität der Sorten. Barenbrug hat viele (M) Sorten in Deutschland in der Sortenempfehlung der Landwirtschaftskammern stehen. Diese Sorten sind unter anderem in den Greenstar-Nachsaatmischungen von Schaumann zu finden.

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